Rückkehr in Arbeit nach Arbeitsunfähigkeit aufgrund stressbedingter Störungen

Eine in Dänemark durchgeführte dreiarmige randomisierte kontrollierte Studie hat ein integriertes Modell psychischer und auf den Arbeitsplatz gerichteter Versorgung und eine verbesserte psychische Versorgung mit der üblichen Versorgung verglichen. Die Autorinnen und Autoren schlossen 666 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein, die für mindestens vier Wochen Krankengeldleistungen aufgrund stressbedingter Störungen oder Anpassungsstörungen oder Erschöpfung erhielten. Die neue psychologische Intervention umfasste ein gestuftes und manualisiertes Programm, das u. a. achtsamkeitsbasierte Ansätze nutzte. Der beruflich orientierte Anteil des integrierten Versorgungsmodells nutzte verschiedene Ansätze (z. B. Individual Placement and Support und problemlöseorientierte Therapie), der psychologische Anteil entsprach der neuen psychologischen Intervention, die auch in der anderen Interventionsgruppe umgesetzt wurde. Das primäre Zielkriterium war die Zeit bis zur stabilen Rückkehr in Arbeit, die bei der 12-Monats-Nacherhebnung erfasst wurde. Stabile Rückkehr wurde als mindestens vierwöchige Rückkehr ohne erneute Krankschreibung definiert. Neben dem primären Zielkriterium wurden weitere berufliche und v. a. psychologische Zielkriterien geprüft. Die Rekrutierung erfolgt zwischen Mai 2016 und April 2018. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die die Standardbehandlung erhielten, kehrten am schnellsten an den Arbeitsplatzplatz zurück und berichteten auch die längste Zeit in Arbeit. Auf den psychologischen Zielkriterien zeigten sich nach sechs Monaten zwar leichte Vorteile zugunsten der beiden neuen Interventionen, nach zwölf Monaten waren die Ergebnisse in allen drei Gruppen aber vergleichbar. Durchgängig bessere Ergebnisse zugunsten der beiden neuen Interventionen konnten – entgegen den Hypothesen – nicht bestätigt werden. Als mögliche Ursache diskutieren die Autorinnen und Autoren, dass die behandelnden Personen in den beiden Interventionsgruppen aus der psychiatrischen Versorgung kamen und bislang eher mit stärker beeinträchtigten Klientinnen und Klienten beschäftigt waren. Möglicherweise agierten die Behandelnden daher zurückhaltender hinsichtlich der beruflichen Rückkehr. Die Studie ist im Scandinavian Journal of Work, Environment & Health erschienen (https://doi.org/10.5271/sjweh.4021).

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