Die 76. Weltgesundheitsversammlung hat am 27.05.2023 in Genf eine wegweisende Resolution zur Stärkung der Rehabilitation in den Gesundheitssystemen verabschiedet („Strengthening rehabilitation in health systems“). Der Resolutionsentwurf wurde unter der Leitung Israels erarbeitet. Die Resolution fordert die Ausweitung und Integration der Rehabilitation in die Gesundheitssysteme als Teil universeller Gesundheitsversorgung (Universal Health Coverage). 36 Rednerinnen und Redner, darunter 30 Delegierte aus den Mitgliedstaaten, fünf nichtstaatliche Akteure und das Sekretariat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ergriffen während der Diskussion, die die Verabschiedung begleitete, das Wort und haben die historische Bedeutung der Resolution unterstrichen. Weitere sechs nichtstaatliche Organisationen, wie die International Society of Physical and Rehabilitation Medicine, gaben schriftliche Erklärungen zur Unterstützung der Resolution ab.
Die Rednerinnen und Redner betonten den großen ungedeckten Bedarf an Rehabilitation für eine Reihe von Gesundheitszuständen und die Bedeutung der Rehabilitation, um gesundes Altern zu gewährleisten. Sie verwiesen zudem auf die Notwendigkeit, rehabilitative Versorgungsleistungen in nationale Gesundheitspläne und Gesundheitspolitik zu integrieren und die Versorgung durch eine sinnvolle Beteiligung der Nutzerinnen und Nutzer rehabilitativer Versorgungsleistungen zu stärken. Als entscheidend wurden eine ausreichende Priorisierung und Finanzierung rehabilitativer Versorgung hervorgehoben.
Die Delegierten forderten die WHO auf, realisierbare Ziele und Indikatoren zu entwickeln, um bis 2026 einen Bericht über den Implementierungsstand rehabilitativer Versorgung in den Gesundheitssystemen weltweit zu erstellen, und baten um weitere Unterstützung der im Februar 2017 gestarteten Initiative Rehabilitation 2030.
Die Weltgesundheitsversammlung ist das höchste Entscheidungsorgan der 1948 gegründeten WHO. Die WHO zählt heute 194 Mitgliedstaaten.