Ein Beitrag von Frederike Booke, der in Occupational and Environmental Medicine erschienen ist (https://doi.org/10.1136/oemed-2021-108125) und an dem mit Nancy Reims und mir (MB) auch zwei Mitglieder unserer Arbeitsgruppe beteiligt waren, untersuchte den Anstieg der Arbeitslosigkeit infolge der SARS-CoV-2-Pandemie bei Menschen mit und ohne Schwerbehinderung in Deutschland. Die Autorinnen und Autoren nutzten für ihre Analysen monatliche Querschnittsdaten zur Arbeitslosigkeit für die Jahre 2019 und 2020 und schätzten die pandemiebedingte Veränderung der Arbeitslosigkeit mit einem Difference-in-Differences-Modell. Die Daten zur Arbeitslosigkeit wurden von der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung gestellt. Der pandemiebedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Menschen mit einer Schwerbehinderung betrug 11,2 %. Bei nicht schwerbehinderten Menschen stieg die Arbeitslosigkeit pandemiebedingt um 24,8 %. Regional zeigten sich deutliche Unterschiede im Anstieg der Arbeitslosigkeit. Möglicherweise wirkte der besondere gesetzliche Kündigungsschutz für Menschen mit einer Schwerbehinderung protektiv. Die deutlichen regionalen Unterschiede im Anstieg der Arbeitslosigkeit legen einen starken Einfluss der regionalen Wirtschaftskraft nahe.