Literaturübersicht zur Rolle des Arbeitgebers für die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen

In einer systematischen Übersichtsarbeit, die mit dem Titel „The Role of the Employer in Supporting Work Participation of Workers with Disabilities: A Systematic Literature Review Using an Interdisciplinary Approach“ im Journal of Occupational Rehabilitation erschienen (https://doi.org/10.1007/s10926-021-09978-3) ist, hat eine Arbeitsgruppe der Universität Groningen in den Niederlanden Kohortenstudien zusammengefasst, die die Bedeutung des Arbeitgebers für die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen untersucht haben. Die Autorinnen und Autoren identifizierten in vier elektronischen Datenbanken über 4400 Referenzen, von denen sie 50 in die Analyse einschließen konnten. Viele der Studien waren krankheitsübergreifend. In den krankheitsspezifischen Studien wurden v. a. psychische Erkrankungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen und Krebserkrankungen berücksichtigt. Die Studien wurden insbesondere in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, den Niederlanden und den skandinavischen Staaten durchgeführt. Die Autorinnen und Autoren fanden 14 Determinanten, die sie in vier Bereiche gruppierten: Arbeitsplatzanpassungen, soziale Unterstützung, Organisationskultur und Unternehmensmerkmale. Insbesondere Arbeitsplatzanpassungen (z. B. Wechsel von Arbeitsinhalten, Arbeitszeitwechsel und stufenweise Wiedereingliederung) waren konsistent mit weiterer Beschäftigung (5 Studien) und beruflicher Wiedereingliederung (5 Studien) assoziiert. Die Zusammenhänge mit sozialer Unterstützung durch Vorgesetzte oder Organisationskultur waren schwächer. Keine Zusammenhänge ließen sich mit Unternehmensmerkmalen wie Unternehmensgröße und Beschäftigungssektor herstellen. Die systematische Übersicht stärkt die Evidenz für die Bedeutung des Arbeitgebers für berufliche Teilhabe und berufliche Wiedereingliederung.

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