Eine aktuell veröffentlichte Studie im Journal of Public Health (https://doi.org/10.1093/pubmed/fdac055) aus dem Vereinigten Königreich befasste sich mit der Entwicklung und Bewertung der Akzeptanz einer neuen Fallmanagementintervention für Gesundheitsfachkräfte, die aufgrund häufiger psychischer Störungen krankgeschrieben waren. Ziel der Intervention war es, die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu erleichtern. Die Mixed-Methods-Studie untersuchte u. a. die Durchführbarkeit der Intervention und erprobte Instrumente für eine Wirksamkeitsstudie.
Neben der Aktualisierung einer systematischen Übersichtsarbeit und einer Querschnittsbefragung arbeitsmedizinischer Abteilungen des nationalen Gesundheitsdienstes zur Ermittlung der üblichen Versorgung wurde basierend auf der bestehenden Evidenz und dem Feedback von Expert*innen die Fallmanagementintervention entwickelt. Die Intervention umfasste verschiedene Komponenten wie individuelle Planung für die Wiedereingliederung, Koordination mit Gesundheitsdienstleistern und Arbeitsplatzanpassungen. Arbeitsmedizinisches Pflegepersonal, das in einem zweitägigen Workshop zu Fallmanager*innen geschult wurde, führte die Intervention durch.
Basierend auf den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie und einer qualitativen Prozessbewertung mittels Interviews mit Fallmanager*innen und Teilnehmenden der Fallmanagementintervention sowie Fokusgruppen mit Interessengruppen wurde die Intervention manualisiert. Die Intervention wurde von den Teilnehmenden als akzeptabel und nützlich eingeschätzt. Herausfordernd waren die Rekrutierung von Teilnehmenden mit psychischen Erkrankungen und die frühzeitige Überweisung an die arbeitsmedizinischen Pflegefachkräfte.
[Johanna Prehn]