Fallmanagement nach unkompliziertem Myokardinfarkt

Eine randomisierte kontrollierte Studie aus Israel hat die langfristigen Beschäftigungseffekte einer intensiven Fallmanagementintervention nach unkompliziertem Myokardinfarkt (überwiegend Erstereignis und Schwere I oder II nach NYHA) untersucht (https://dx.doi.org/10.1177/02692155221076826). Geeignete Personen wurden bereits im Krankenhaus über die Studie aufgeklärt und um Teilnahme gebeten. Nach Studieneinschluss wurden die teilnehmenden Personen entweder einer kardiologischen Rehabilitation oder einer kardiologischen Rehabilitation mit ergänzendem Fallmanagement zugewiesen. Die Fallmanagementintervention umfasste u. a. eine ausführliche Aufnahme durch den Fallmanager, eine Überweisung an einen Arbeitsmediziner, die Festlegung eines Wiedereingliederungsplans einschließlich eines verbindlichen Wiedereingliederungsdatums, Koordination zwischen den verschiedenen beteiligten Akteuren einschließlich des Arbeitgebers, eine kurze psychologische Intervention und regelmäßige Kontakte, um den Stand der beruflichen Wiedereingliederung zu besprechen. Nacherhebungen wurden alle sechs Monate, zuletzt nach zwei Jahren durchgeführt. Eingeschlossen wurden 153 Personen, die hinsichtlich soziodemografischer, beruflicher, psychologischer und klinischer Merkmale vergleichbar waren. Die Zuweisungssequenz war computergeneriert und die Zuweisung erfolgte verdeckt. Die modifizierte Intention-to-treat-Analyse berücksichtigte 151 Personen. Nach sechs, zwölf und 24 Monaten lagen die Beschäftigungsraten in der Interventionsgruppe bei 89 %, 92 % und 87 % und in der Kontrollgruppe bei 74 %, 75 % und 72 %. Die Number-needed-to-treat für eine zusätzliche Person in Beschäftigung beim Zwei-Jahres-Follow-up lag bei knapp 7 Personen. Ein ähnlicher Ansatz wird derzeit im Rahmen des Förderprogramms rehapro durch die Deutsche Rentenversicherung Berlin-Brandenburg und die Deutsche Rentenversicherung Nord erprobt.

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