Arbeitsbezogener Stress und chronische Erkrankung

Eine im European Journal of Epidemiology erschiene dänische Studie (https://doi.org/10.1007/s10654-022-00852-x) untersuchte den Zusammenhang zwischen psychischer beruflicher Beanspruchung und dem Auftreten von chronischen nicht-übertragbaren Erkrankungen (Typ 2 Diabetes, koronare Herzerkrankungen, Schlaganfall, Krebs, Asthma, COPD sowie Herzinsuffizienz und Demenz). Die Autorinnen und Autor um Jeppe K. Sørensen verwendeten Daten aus der Integrierten Datenbank für Arbeitsmarktforschung von Statistics Denmark in Verbindung mit für Berufsgruppen geschätzten Expositionen beruflicher Belastungen. Die Job Exposure Matrix, die die Autorinnen und Autoren dafür nutzen, ist als Ergebnis der Danish Work Environment Study entstanden und beschreibt u. a. die Wahrscheinlichkeit hoher psychologischer Beanspruchung und beruflichen Gratifikationskrisen für nach ISCO-88 kodierte Berufe. Erkrankungen bis 31.12.2018 wurden aus dem Nationalen Patientenregister und dem Todesursachenregister extrahiert.

Die Autorinnen und Autoren schlossen 1.592.491 Personen ein. Frauen und v. a. Männer hatten beim Vorliegen beider psychischer Stressoren (hohe psychologische Beanspruchung und Gratifikationskrise) ein um 4 bzw. 12 Prozent erhöhtes Risiko chronischer Erkrankungen (Frauen: HR = 1,04, 95-%-KI: 1,02 bis 1,05; Männer: HR = 1,12, 95-%-KI: 1,11 bis 1,14). Für Männer konnte zudem ein leichter Verlust erkrankungsfreier Lebensjahre bestätigt werden. Teilweise scheint der Zusammenhang durch das Gesundheitsverhalten vermittelt zu sein.

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